Konzerte auf der neuen Eule-Orgel
Konzert Nr. 3 mit Armin Becker
Klassik, Jazz, Tango, Werke von Vivaldi, Piazzolla, Bovet, Ellington, Waller, Reinhardt u.a.
1 Armin Becker begrüßt die Zuhörer in der vollbesetzten Kirche.
Bericht im Ebersberger Merkur ...
2 Armin Becker an der Eule-Orgel.
Ursprünglich war die Orgel ein rein weltliches Instrument. Im alten Römerreich erklang sie bei Vergnügungen aller Art. Die Christen verachteten sie deshalb als Inbegriff heidnischer Dekadenz. Ludwig der Fromme, der Sohn Karls des Großen, ließ sich als erster Westeuropäer nach dem Vorbild des byzantinischen Kaisers eine Orgel bauen. Er setzte sie im weltlichen Hofzeremoniell ein.
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Die kirchliche Karriere der Orgel begann erst allmählich im 10. Jahrhundert. Seit dem 19. Jahrhundert scheint sich die Geschichte umzukehren. Da zog die Orgel in weltliche Säle ein und macht jetzt wieder Konzertmusik.
Den jüngsten Trend aber konnten nun die Markt Schwabener in der Philippuskirche mit ihrer neuen Eule-Orgel erleben: Jazz und Tango, jede Menge hochmoderne Rhythmen – auf der Kirchenorgel. Es war, als hätten die Leute geahnt, dass sie eine Sensation erwartete. Die Kirche war brechend voll.
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Armin Becker, der Solist, hat freilich längst einen Namen als ausgewiesener Spezialist für jazzige Arrangements jeder Art und als Orgelzauberer ohnegleichen.
Und so geschah es also: Becker ließ das Instrument schnurren und schnauben, klicken und grunzen, wimmern und weinen, brüllen und brillieren. Zunächst fing er mit J.S. Bach so zu sagen ganz harmlos an.
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Doch schon die Bearbeitung des Winters aus Vivaldis Vier Jahreszeiten sprengte jede Konvention: man hörte das Eis knacken und gläsern-klirrende Kälte stürzte von der Empore. Mit einem weiteren Winterstück („Invierno“) des Argentiniers Astor Piazzolla war Becker am Ziel: Tango, aber wie! Glissandi und Klaster, Eisregen und Schneegestöber und schließlich eine Art Choral. Als müsse man dankbar sein, wenn die Sonne wieder scheint.
Dass die Orgel so etwas kann! Nie gehörte Registermischungen und ein total weltlicher Sound. Dabei hieß das Stück des Schweizers Guy Bovet „Kirchliche Tangos“ und Christian Martin Gabriels Jazzimprovisation ging über ein Passionslied.
Sogar Duke Ellingtons „The Sheperd“ nennt sich „Sacred Concert“: da hört man den Psalmsänger mit seine Schalmei jauchzen, flüstern und tanzen. Schließlich der „Rusty Pail Blues“ des Amerikaners Fats Waller, der 1927 als erster das Publikum mit Jazz auf der Pfeifenorgel verzückte. Armin Becker tat es ihm nach und improvisierte einen Blues über „Du schöner Lebensbaum“.
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Zu gerne wüsste man, wie er das macht, dass man eine Eule heulen hört, einen Stieglitz schwirren, eine Amsel pfeifen. Ein großes musikalisches Fest nie gehörter Klangfarben war das.
Und so schloss es mit einem festlichen Bravourstück: Théodore Dubois’ Toccata in G. Unvermittelt war die kleine Dorfkirche voll von großen Kathedralklängen.
F. Johann Ernst
7 Dekan Jochen Hauer aus Freising bedankt sich bei Armin Becker.
10.3.12 Fuchs
Vorbericht
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Schon längst sind die Konzerte des Münchner Organisten Armin Becker kein Geheimtipp mehr. Seit vielen Jahren ist der international gefragte Künstler auch mit den Orgeln der Firma Eule vertraut, und so darf man gespannt sein, welche Klänge er der neuen Orgel der evangelischen Philippuskirche in Markt Schwaben entlocken wird, zumal er sich nicht nur souverän in allen Epochen des klassischen Repertoires bewegt, sondern seine innovativen Programme häufig, die vergessenen weltlichen Traditionen des Orgelspiels aufgreifend, mit Jazz und Tango bereichert.
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In Markt Schwaben wird Armin Becker ein abwechslungsreiches Programm präsentieren, das von seiner eigenen bemerkenswerten Übertragung von Antonio Vivaldis “Winter” und dem “Winter” aus dem Jahreszeiten-Zyklus des legendären Tango nuevo-Erfinders Astor Piazzolla über einige der sonderbaren “Tangos ecclesiasticos” des Schweizers Guy Bovet bis hin zu Jazzkompositionen von Duke Ellington, Fats Waller und Django Reinhardt und zu eigenen jazzinspirierten Kompositionen und Improvisationen reichen wird.
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Ein Programm, das mit großer Spielfreude Grenzen überschreitet - ein Muss für alle Orgelfans - und eine Empfehlung für alle, die es noch werden wollen.
Orgelkonzerte
Sa. 13.11.11, 17 Uhr: Regina Doll-Veihelmann, Programm ...
So. 29.1.12, 17 Uhr: Korbinian Maier, Programm ...
So. 4.3.12, 17 Uhr: Armin Becker, Jazz und Tango
Fr. 6. 4. 12, 15 Uhr: Christiane Iwainski, Musik zur Todesstunde Jesu
Do. 17. 5., 15.30 Uhr: Christiane Iwainski, Katzenkrimi
So. 29.7., 17 Uhr: Professor Knigge
5.2.12 Fuchs
Orgel-Back-Buch
"Viele Freunde der Philippus-Kirche aus Markt Schwaben, Poing, Anzing, Forstinning, Ottenhofen, Finsing, Pliening und Schwillach haben uns Rezepte geschickt.
Wir hoffen natürlich auf reichliche Nachfrage, denn die Einnahmen sollen helfen unsere neue Orgel baldmöglichst erklingen zu lassen.
Ihr OrgelBackBuch-Team."
Preis: 11,50 €.
Das Orgel-Back-Buch kann im Pfarramt in Markt Schwaben gekauft oder in diesem bestellt werden. Zuzüglich Portokosten.
